Von den drei Wegen der Wandersinfonie war für mich der Wiesensteig der lieblichere. In sanftem Auf und Ab wanderte ich durch das Tal der Wilden Rench, mal direkt am Wasser entlang, mal über Wiesen und Hügel. Besonders gefielen mir die landschaftlichen Wechsel und die dadurch entstandenen Atmosphären, wie beispielsweise die mystische Stimmung entlang des Bachlaufs oder am Wasserfall. Im Kontrast dazu Aussichtspunkte auf den Höhen, die einen weiten Blick auf Grashügel und die umliegenden Berge zuließen. Dennoch ist der Weg anspruchsvoll und setzt eine gewisse Grundkondition für die Aufstiege und Trittsicherheit für die steinigen Pfade voraus.

Unterwegs gab es etliche Möglichkeiten den Durst zu stillen oder richtig einzukehren. Frisches Mineralwasser darf man gratis an der Griesbacher Wasserstation trinken und an der Alpirsbacher Bierstation bekommt man für kleines ein Schnapserl oder Likörchen. Eine ausgedehnte Mittagspause legte ich in der Renchtalhütte ein. Vom Balkon aus hatte ich einen traumhaften Blick auf den gegenüberliegenden Dollenberg. Es fiel mir richtig schwer, wieder vom Genussmodus in den Wandermodus umzuschalten.

Empfehlenswert ist eine Einkehr im Höhengasthaus Herbstwasen. Dort gibt es sogar einen Wiesentalteller auf der Speisekarte. Wenn man, wie ich, im Flair Hotel Adlerbad bei Familie Häfner übernachtet, fällt die Entscheidung schwer, wo man letztendlich ausgedehnt essen gehen soll. Das ausgezeichnete Hotelmenü am  Abend eines wundervollen Wandertags oder doch lieber regionale Schmankerl in der Herbstwasen? Am besten alles ausprobieren, das habe ich auch getan.

Details zum Wiesensteig:

Länge: ca. 13 km
Dauer der Wanderung: 4-5 Stunden (je nachdem wie viel Zeit man sich für Pausen und Einkehr nimmt)
Einstieg in die Tour: Haus Wilde Rench
Wegpunkte: Wiesensteigportal am Wanderparkplatz „Weiherplatz“ – alte Weiheranlage – Renchtalhütte – Haberer Hütte – Naturfenster – Himmelsliegen (oberhalb vom Haus Wilde Rench) – Alpirsbacher Bierbrunnen – Maiersloch – Hinterer Heidenbühl – Höhengasthaus Herbstwasen – Wiesensteigportal

Der Schwarzwaldsteig hat mich von den drei Wanderwegen am meisten überrascht. Von der sportlichen Seite her war dieser Weg recht anspruchsvoll und es machte mir enorm viel Spaß mich mit ihm auseinanderzusetzen. Abenteuerlich begann die Wanderung, denn die Wegmarkierung führte mich über mächtige Felsbrocken durch das Bachbett der Rench. Danach ging es erst einmal hinauf auf den Berg, durch traumhaft schöne Wald- und Wiesenabschnitte mit schönen Ausblicken ins Tal. Immer wieder boten sich kleine Pausen an, entweder auf einer Himmelsliege, auf einer Holzbank oder an einer der liebevoll geführten Trinkstationen.

Eine tolle Aussicht hatte ich am Panoramablick Renchtal. Nicht nur das, auch die Stille dort oben hat mich dazu verleitet, eine ausgedehntere Pause zu machen als geplant. Das sind für mich jene besonderen Outdoor-Momente an die ich mich auch im Nachhinein immer wieder gerne erinnere. Auf solch einem Weg wird Wandern zum Erlebnis. Nach jeder Wegbiegung erwartete mich ein neues Landschaftsbild, eine neue Sicht und ein neuer Eindruck. Es war mir nicht bewusst, wie abwechslungsreich der Schwarzwald sein kann. Auf dem Schwarzwaldsteig wurden alle meine Wanderansprüche bedient: Wiesenabschnitte mit Obstbäumen, helle Waldpassagen, Weitblicke, abwechslungsreiche Wege und Pfade und genügend Rastmöglichkeiten.

Details zum Schwarzwaldsteig:

Länge: ca. 11 km
Dauer der Wanderung: 5 Stunden (je nachdem wie viel Zeit man sich für Pausen und Einkehr nimmt)
Einstieg in die Tour: Bahnhof Bad Peterstal
Wegpunkte: Felsblöcke im Bachbett – Schutzhütte – Himmelsliege – Hilsenhof – Bästenbachtal – Sandsteinrastplatz – Holdersgrund – Hütte am Sattelplatz – Aussicht „Straßburgblick“ – Ibacher Schliff – Rollwasen mit Wiesengründlebrunnen – Abstecher zum Berggasthaus Braunbergstüble – Wendelsberg – Urbanskreuz – Kneippanlage – Bahnhof Bad Peterstal

Wie der Name schon vermuten lässt, führt der Himmelssteig hoch hinaus. Es gab Wegabschnitte an denen ich tatsächlich den Eindruck hatte in den Himmel zu wandern. So anstrengend die Anstiege waren, so lohnenswert waren sie auch. Wie die beiden anderen Wege hatte auch der Himmelssteig ein paar Überraschungen parat, wie beispielsweise der Rastplatz auf dem Himmelsfelsen oder die wundervolle Himmels-Bar. Meine Sinne bekamen ständig Streicheleinheiten durch die Vielfältigkeit der Landschaft und Natur: Nadelwald, Mischwald, Wasser und Felsen, exponierte Aussichtspunkte und unvergessliche Rastplätze.

Es fällt mir schwer von den drei Wegen einen Favoriten für mich zu bestimmen. Jeder Weg hat seinen eigenen Stil und bietet ein besonderes Erlebnis, das ich nicht miteinander in Konkurrenz stellen möchte. Noch heute habe ich an jeden Weg eine bestimmte Erinnerung, verknüpft mit Details und Erlebnissen, die zu dem jeweiligen Weg gehören. Und das ist es, was mir am Wandern so viel Spaß macht: die Vielfalt zu erleben und mitzunehmen in meiner Erinnerung.

Details zum Himmelssteig:

Länge: ca. 11 km
Dauer der Wanderung: 4-5 Stunden (je nachdem wie viel Zeit man sich für Pausen und Einkehr nimmt)
Start der Tour: Freibad Bad Peterstal
Wegpunkte: Himmelsbank – Himmelsliege – Paradies-Felsen – Holchenwasserfall mit Trinkstation – Himmelsfelsen – Rastplatz mit Himmelsliege – Palmspring – Freiersbachtal – Himmelsbank mit Rastplatz und Getränkebrunnen – Freibad Bad Peterstal

Danielas Sockentipp:

Da ich die Wege vorher nicht kannte, ging ich auf Nummer sicher und trug knöchelhohe Wanderschuhe. Im Nachhinein die richtige Entscheidung, denn die Wegstruktur war sehr gemischt: Wurzeln, Steine, Waldboden, Forstweg – von allem war etwas dabei. In hohen Wanderschuhen trage ich am liebsten das Modell ESCAPE crew – überhaupt ist das meine Lieblingswandersocke. Für drei Tage Wandern hatte ich drei Paar ESCAPE dabei und ein Paar dünne COOLMESH II crew zum Wechseln. Ab und zu werden meine Füße beim Wandern dick, dann wechsle ich ein dünneres Paar Socken, damit es mir im Schuh nicht zu eng wird. Die Schwarzwälder Wandersinfonie habe ich auf diese Weise blasenfrei und ohne Schmerzen wandern können.